Vor etwa 6 Wochen hatte ich mit dem Rollout Manager seitens BBV telefoniert um Details über den weiteren Ausbau zu bekommen. Damals hieß es, der Generalunternehmer (namentlich die Firma ZRK) wird nicht ausgetauscht – auch wenn die Stadt quasi darauf besteht. Es würden aktuell Pläne geschmiedet, und ich könne mich Ende April nochmal melden. Nun, wir haben nun schon Mitte Mai und ich habe eben erneut angerufen und nach Details gefragt. Dazu gleich mehr.
Seitens ZRK war zwischenzeitlich zu hören, dass man auch nichts davon weiß, dass sie ausgetauscht werden sollen. Von unserer Sicht als „Außenstehende“ schien es daran zu hängen, dass kein neuer Lagerplatz vorhanden sei und der bisherige Platz beim Netto nicht mehr zur Verfügung steht. Soweit ich das beurteilen kann und über mehrere Ecken in Erfahrung bringen konnte, gab es auch keine Versuche seitens der Stadt einen Lagerplatz anzubieten. Wieso auch… Schließlich wollte man mit dem Generalunternehmer nicht mehr weiter zusammen arbeiten.
Zwischenzeitlich erschien auch ein Artikel von Friedemann Orts in der Rhein-Neckar-Zeitung (Ausgabe 12.05.2023) mit dem Titel „Da wurden Straßen vernichtet“, und teils älteren Bildern, auf denen waghalsige Aktionen von – soweit ich weiß – längst nicht mehr beschäftigten Sub-Unternehmern „erneut aufgewärmt“ wurden.
Herr Orths schreibt:
Jetzt hat sich die BBV, die mittlerweile mit der bayrischen Leonet-Gruppe und mit der Glasfaser-Firma Infrafibre Germany fusioniert ist, von dem Generalunternehmer getrennt, der in Neckarbischofsheim Glasfaser verlegt hat.
Rhein-Neckar-Zeitung 12.05.2023, Friedemann Orts, Artikel „Da wurden Straßen vernichtet“; 1. Absatz
Bis hierhin liest es sich wie ein Fakt: Der Generalunternehmer arbeitet nicht mehr für die BBV. Trennung abschließend vollzogen. Passt prima zu den Aussagen die Bürgermeister Seidelmann mehrfach erwähnt hat.
Weiter schreibt er:
„Wir müssen es optimieren“, nennt BBV-Sprecher Arno Maruszczyk den Grund für die Trennung von gewissen Generalunternehmern. „Wir tauschen entsprechende Tiefbauer und Planer aus“, denen würden „die Gebiete entzogen“, diesbezüglich befinde man sich noch in Verhandlungen mit den Unternehmen. Vom neuen Pressereferenten der BBV, Olaf Urban-Rühmeier, heißt es, dass die neue Geschäftsführung im Zuge der Fusion „die Zusammenarbeit mit bisherigen Auftragnehmern auf den Prüfstand gestellt“ habe.
Rhein-Neckar-Zeitung 12.05.2023, Friedemann Orts, Artikel „Da wurden Straßen vernichtet“; 3. Absatz
Wenn man genau liest, steht hier kein Wort von einer abgeschlossenen und vollzogenen Trennung. Ergo ist der Generalunternehmer zu diesem Zeitpunkt nicht zwingend „gekündigt“. Unter dem Strich hat Hr. Maruszcyk also nur gesagt, dass man nicht zufrieden ist, man Tiefbauer und Planer entsprechend austauschen will, ihnen die Gebiete „entziehen“ will. Weiter sagt der Pressereferent, dass die Zusammenarbeit auf den Prüfstand gestellt wird.
Die Sache ist also noch „in Arbeit“, und sicherlich noch nicht vollends „durch“. Ich hätte mir von Hr. Orths hier eine klare und unmissverständliche Formulierung gewünscht. Die Formulierung im ersten Absatz …
Jetzt hat sich die BBV, […], von dem Generalunternehmer getrennt, der in Neckarbischofsheim Glasfaser verlegt hat.
… ist irgendwie irreführend und nicht so neutral, wie man es sich von der Presse wünschen würde. Oder gab es noch einen zweiten Generalunternehmer neben der Firma ZRK auf den er sich bezieht?
Wie dem auch sei: Zurück zu den Details vom Rollout-Manager: Nun, es gibt erstmal keine. Die Arbeiten laufen nicht wie gewünscht und es gibt noch einiges zu besprechen, zu koordinieren und zu klären. Erst wenn das hieb und stichfest ist, wird sowohl die Stadt als auch wir hier entsprechend informiert.
Auf meine Frage hin, ob es wenigstens neben dem Tiefbau mit dem Anschluss von bestehenden Hausanschlüssen weitergehen kann, Beispiel Eichertstal/Linsenkuchen/SiebenMorgen, bekam ich die Antwort: Die Zuleitung für die drei genannten Gebiete kommt vom Verteiler bei der Bahnüberquerung am Weinberg. Und die ist tiefbauseitig noch nicht an den den Verteiler im Linsenkuchen, an dem dann der genannte Rest hängt angeschlossen. Die Querung der Flinsbacher-Straße ist also noch nicht fertig angeschlossen (auch nicht per Leerrohr). Ergo bleibt das auch liegen solange kein Tiefbau weiter geht.
Nach eigenen Recherchen ist die Firma ZRK nach wie vor als Generalunternehmer Tiefbau in der Ausführung beschäftigt. Glücklicherweise darf ich hier von einer neutralen Position abweichen und meine persönliche Meinung bzw. Einschätzung kund tun. Und die lautet (Vorsicht, persönliche Meinung und Spekulation):
BBV hat Druck (.. unverändert seit Monaten). Mit den Arbeiten im Tiefbau klappt es nicht wie geplant. Und man wollte tatsächlich schon Ende Juni fertig sein (waren ja wieder über 6 Wochen Zeit die nicht entsprechend genutzt wurden). Dummerweise stehen die Tiefbau-GU’s nicht schlange und der bestehende hat sicherlich vertragliche Regelungen die man nicht einfach über Bord werfen kann. Also wird BBV schauen müssen, wie man mit dem bestehenden GU das beste aus der Sache macht. Oder man findet noch ein Schlupfloch und kommt vertraglich doch noch raus.
Daneben gibt es im Hintergrund noch zahlreiche Verstrickungen und Details in alle Richtungen, welche hier aber zu sehr ins Detail führen würden. Das meiste davon sind vertrauliche Details die wir nicht weitergeben dürfen. All diese Details zeigen aber: Die Sachlage ist wirklich deutlich komplizierter als sich der unbedarfte Glasfaserkunde ausmalen würde. So kompliziert, dass es schwer ist da überhaupt noch den Durchblick zu haben.
Nun ja. Wie immer: Wir müssen abwarten. Ich hoffe daraus, dass vom Rollout-Manager klare Ansagen über den weiteren Ausbau folgen, dass die Stadt alles daran setzt dass der Ausbau mit Höchstgeschwindigkeit weitergehen kann und dass der Generalunternehmer, egal wie er in Zukunft heißt, alles daran setzt dass der Zeitplan eingehalten wird und die Qualität stimmt.
Stay tuned…