Der Monat hat gerade erst angefangen, schon gibt’s wieder schlechte Nachrichten: Trotz der vielen Pläne und guter Vorsätze stockt es nach wie vor.
Bereits im Dezember 2021, also vor nahezu 2 Jahren, hatte ich berichtet, dass die Erdrakete, die die Verbindung vom Verteiler Weinberg zum Gebiet Linsenkuchen, Eichertstal, Siebenmorgen herstellen sollte, unter der Landstraße nach Flinsbach stecken geblieben ist. Bereits damals war der Plan im Frühjahr 2022 den Antrag beim Landratsamt zu stellen um die Landstraße beim Friedhof zu öffnen und die Leitung im herkömmlichen Tiefbau einzubauen, statt mit einer Erdrakete.
Nun haben wir Oktober 2023, also gut 21 Monate später. Und heute erfahre ich, dass der Antrag nun beim Landratsamt (LRA) liegt und auf Genehmigung wartet. 21 Monate… für einen „einfachen“ Bauantrag. An der Stelle sehe ich beim besten willen nicht die Stadt in der Verantwortung. Und auch das LRA braucht sicher nicht so lange für eine Genehmigung. Viel eher sehe ich hier das Versagen des Projektmanagements der BBV bzw. des Tiefbaus. Wer am Ende „schuld“ ist, sei mal dahingestellt. Fakt ist aber:
Die ersten ONTs wurde im Mai 2022, also vor fast 1,5 Jahren im betroffenen Ausbaugebiet gesetzt. Hätte (konjunktiv!) man die Querung der Landstraße auf Höhe des Friedhofs „zeitnah“ erledigt, könnten zwischen 80 und 150 weitere Kunden schon seit 1,5 Jahren am Netz sein. Und damit wäre der Ausbau in Prozent nun schon deutlich weiter…
Wie kann das sein, dass ein Projektmanagement so dermaßen versagt und offensichtliche „Low-Hanging-Fruits“ (wie man im Fachjargong sagt) nicht einfach mit nimmt? Für mich, der sich u.a. mit Projektmanagement im aktiven Berufsleben beschäftigt, völlig unverständlich. Würde ich so arbeiten, wäre ich meinen Job schon mehrfach los.
Nun gut, wir leben ja im Jetzt und nicht in der Vergangenheit. Aber auch ein Blick nach vorne fällt nach wie vor schwer. Die Pläne für KW40 funktionieren offensichtlich auch nicht.
Im Gebiet Rosenstraße sind seitens Tiefbauer und BBV nach wie vor Unklarheiten bzgl. „Grundstücksgrenzen und wie und wo die Leitung nun exakt verlegt wird“ im Raum, obwohl diese im Juni 2022 mit allen beteiligten bereits bei einem Vor-Ort Termin geklärt wurden. Aber irgendwie kann man sich daran nicht mehr so recht erinnern. Hier also das selbe wie bei der Querung der Landstraße: Man lässt es schleifen, vergisst das eine oder andere wieder, und dann gehts von vorne los und es „wird halt später“… Später als geplant. Wer hätte es kommen sehen?
Völlig andere Probleme ergeben sich in der Waldblickstraße (Ortsausgang Neckarbischofsheim, Richtung Adersbach). Hier wartet man auf eine Sicherheits-Abschaltung einer 20.000 Volt Versorgungsleitung. Die kann aber erst dann abgeschaltet werden, wenn die letzte 20kV Leitung die abgeschaltet wurde wieder in Betrieb ist. Hier klemmt es am Kreisverkehr vor der Apotheke. Grund: Offenbar hat man bei den Bauarbeiten der Kreisverkehr-Sanierung einen alten Keller „gefunden“. Irgendwie ist der wohl im weg oder stört in irgend einer Weise?
Es gibt Mutmaßungen, dass das ein alter Keller der ehemaligen Brauerei Zweydinger ist, die sich bei/unterhalb der Totenkirche befand… noch lange bevor es den Kreisverkehr gab. Und solange das Keller-Problem nicht geklärt ist, gibt es kein Wiedereinschalten dieser 20kV und kein Abschalten der 20kV Leitung in der Gegend Waldblickstraße.
Gut, immerhin ist dieses Problem nicht auf ein schlechtes Projektmanagement zurück zu führen. Das sind einfach unvorhergesehene Dinge.
Was aber dennoch unklar ist: Wo sind denn die Arbeiten im Gange die laut Plan in Kalenderwoche 40 stattfinden sollen? Oberflächenarbeiten im Gebiet Eichertstal… Nichts zu sehen. Da ich nicht alles überblicken kann, bin ich auf Rückmeldung der Leser hier angewiesen. Aber bisher hat mich trotz vieler Leser (das sagt zumindest die Aufrufstatistik) nichts erreicht. Ich geh also mal partiell davon aus, dass auch hier in anderen Straßen wenig passiert ist?
Ich bin deshalb vorhin auf dem Heimweg ein paar betroffene Straßen abgefahren. Oberflächenarbeiten im Weinberg: Das sieht soweit fertig aus?! Zumindest die Straßenquerungen sind soweit ich das gesehen habe final asphaltiert.
Im Ablaßweg z.B. war nichts zu sehen. Von der Oberen Turmstraße wurde berichtet, dass hier Hausanschlüsse eingeblasen wurden:
Zusammenfassend lässt sich sagen (und das ist eigentlich auch nichts neues): Es klemmt noch immer an vielen Enden. Und der Plan wird nach wie vor nicht so umgesetzt wie geplant.
Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, ist die Tiefbaufirma die bei uns arbeitet auch in anderen Gemeinden unterwegs. Dort läuft es irgendwie runder, weil dort schon mehr Fortschritt zu sehen ist. Mir kommt’s fast so vor, als hätten wir hier in Neckarbischofsheim ein Projektmanagement-Bermuda-Dreieck in dem alle guten Vorsätze aller beteiligter Parteien „spurlos“ verschwinden.
Es gibt nicht DEN EINEN Fehler oder DAS EINE Problem. Es liegt nicht allein an BBV, auch nicht allein an der Stadt, und auch nicht allein am Tiefbauunternehmen. Es klemmt mal hier und mal da, und das Schicksal bringt dann alle Problemchen so aufeinander, dass daraus ein permanenter und chaotischer Stillstand entsteht.
Das aus meiner Sicht absolute „Low Hanging Fruit“ wäre die Querung der Landstraße nach Flinsbach. Bleibt zu hoffen, dass das LRA hier nicht so lange für die Genehmigung braucht, und die BBV und alle beteiligten erkennen, dass man hier mit sicherlich wenig Aufwand sicher rund 30% des Stadtgebiet erschließen und online bringen kann. Wie war das noch mal mit „Vor Weihnachten …“??!
Problem ist ja auch: Es wird nicht wärmer, sondern kälter. Wenn sich da in den nächsten 4-6 Wochen nichts bewegt, ist das Zeitfenster zum Straße aufreißen und wieder asphaltieren für dieses Jahr auch wieder zu. Und dann wird’s Februar/März 2024… Also Weihnachten nächstes Jahr? Irgendwie doch wieder ein schlechter Scherz… Wir werden sehen.
Rosenstraße wurde inzwischen auf und wieder zu gemacht. Irgendwas ist dort also passiert. Noch patroulliert hier in der Gegend auch täglich ein kleiner Bagger. Auch in die andere Richtung (Zahnarzt Donnerstag) wurde irgendetwas gemacht.
Ansonsten hab ich die Arbeiter in den letzten Wochen hier und da in der Stadt mal gesehen seit Anfang Oktober. Bspw. Turmblick. An der Kreuzung mit der oberen Turmstraße wurde der Kasten „verkabelt“.
Auch wenn also „irgendwas“ passiert, geht’s noch immer nicht so richtig vorwärts. Kenne niemanden, der in letzter Zeit ans Netz ging…
In der Schillerstraße ist seit heute morgen ein Bautrupp unterwegs. Scheint, als würde es insgesamt etwas vorangehen. Anscheinend macht man eine Straßenquerung mit Verbindung zum Splitter. Es bleibt spannend. Immerhin tut sich mal was.
Mich irritiert nur, dass der Trupp irgendwie von A nach B springt. Ein Konzept ist da nicht zu erkennen.