So langsam aber sicher sind die Bautrupps in allen Bereichen in unserer Gemeinde unterwegs. Zuletzt kamen jedoch Fragen auf, nach welchem Schema die Kunden abgearbeitet werden. Das Schema ist nach wie vor nicht klar, aber mittlerweile auch völlig egal. Denn (Achtung, ich muss etwas ausholen):
Da viele Verträge aus der Vorvermarkungsphase sind und nun schon 3 Jahre auf dem Buckel haben, sind viele Kontaktdaten ggf. nicht mehr aktuell. Stichwort Telefonnummer, Handynummer, Emailadresse.
Dazu kommt dass gerade Urlaubszeit ist und viele, abgesehen von den ggf. eben genannten Kontaktschwierigkeiten nicht zu erreichen sind.
Das alles führt zu einer tatsächlichen Verlangsamung des Ausbaus. Und wir alle möchten ja sehen, dass BBV bis Ende des Jahres tatsächlich fertig wird. Und deshalb hier die gute Nachricht: Wir können da alle mithelfen:
Ich habe dank eines aufmerksamen Nachbarns einen Kontakt seitens BBV der die Erstaufnahme macht. Der Mann der sich darum kümmert heißt Christian Reddmann und er ist telefonisch zu den „üblichen Arbeitszeiten“.
Ich habe mit ihm gesprochen, und er ist heil froh, wenn sich die Leute bei ihm melden (und er gab mir auch die Freigabe die Handynummer hier zu teilen) und er so die Termine zügig hintereinander ausmachen kann.
Deshalb der Aufruf an alle die das hier lesen: Bitte ruft Herrn Reddmann – Tel – Rufnummer entfernt – (alte Nummer) – Rufnummer entfernt – (neue Nummer) – an und macht einen Termin aus. Und teilt diese Informationen mit Freunden/Bekannten die ggf. nicht so sehr hier auf der Webseite oder bei Facebook mitlesen.
Ich habe heute angerufen und für morgen früh gleich einen Termin bekommen. Geht also aktuell recht fix.
Das ganze läuft also wie folgt ab:
- Schritt: Bei Hr. Reddmann anrufen und Termin ausmachen. Er kommt dann vorbei und begutachtet die Situation: Wie und wo kann die Leitung ins Haus gelegt werden. Er nimmt das alles ins Protokoll und gibt die Info weiter an den Bautrupp
- Schritt: Bautrupp: Dieser kommen nach dem 1. Schritt und legt dann das kleine, finger-dicke Leerrohr vom Straßenrand zum Haus. Wann genau, kann ich nicht vorher sagen. Ich gehe davon aus, dass dies beim Vor-Ort Termin in Schritt 1 ausgemacht wird.
Obwohl mich bisher überwiegend positives Feedback vom Bau/Herstellung der Hausanschlüsse erreicht hat, gibt es wohl auch Negativ-Beispiele. Grundsätzlich gilt: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Jeder der schon mit zahlreichen Handwerkern zu tun hatte weiß, dass zwar viele sauber und zuverlässig arbeiten, aber nicht immer alles glatt läuft. Ich will nicht um generelle Nachsicht bitten. Nein, aber für allgemeines Verständnis, dass nicht immer alles glatt laufen kann. Und das fängt bei den Terminen der Bautrupps an. Hier kann es durchaus zu massiven Verzögerungen kommen. Gräben sind nicht immer gleich schnell gebuddelt. Schnell treten unvorhergesehene Komplikationen oder Extra-Aufwände ein, die den Zeitplan zum kippen bringen. Und passiert dies mehrfach, gerät alles in Wanken. Bei rund 1000 Verträgen ist davon auszugehen, dass hier auch sehr viele Einzelanschlüsse zu legen sind. Ich schätze mal 800-900 einzelne Hausanschlüsse werden es schon sein. Und dass bei der Menge an Anschlüssen doch auf einmal größere Steinbrocken ausgegraben werden müssen, oder Jahrzehnte alte Leerrohre vielleicht zusammen gebrochen sind oder nicht mehr ganz so gut und einfach zu nutzen sind, oder die Erinnerung an die Stelle an der das Leerrohr liegt doch nicht ganz so korrekt war… all das ist für alle Beteiligten ärgerlich. Ebenso ärgerlich sind etwaige Schäden, verursacht durch die Bautrupps, die beim Verlegen der Leitungen auftreten. Ich denke hier hilft nur eines: Offen drüber sprechen und Risiken VOR Beginn der Arbeiten abklären. Es wäre sicherlich ungünstig das eine oder andere Risiko zu kennen, für sich zu behalten und sich zu denken: „Die machen das schon, die haben ja gesagt die stellen den Ursprungszustand wieder her.“.
Also… einfach miteinander Reden, dann wird das schon.
Zum Thema AON vs. PON im Linsenkuchen habe ich noch ein kleines Update. Ein aufmerksamer Leser mit offenbar passendem KnowHow wies mich darauf hin, dass meine Grafik die ich hier veröffentlicht hatte, wohl nicht korrekt sei. Daraufhin hab ich dieses hier gezeichnet:
Die PON Variante Links wäre in der Tat sehr aufwendig gewesen. Besser und einleuchtender ist die Variante in der Mitte. Im (meist) orangenen Leerrohr-Bündel (ich Fachjargon auch gern mit SRNV abgekürzt) liegen einzelnen Leerrohre. Bei AON wird jedes Haus, von einem aktiven Netzwerk-Verteiler über ein dediziertes Rohr angefahren. Bei PON wird wohl oftmals der passive, optische Splitter, nicht beim Kunden im Haus platziert, sondern vorgeschaltet in einem Verteiler oder einer Verteilstelle. D.h. auch bei PON bekommt (wohl in der Regel) jeder ein eigenes Leerrohr, welches sich per Farbcode zuordnen lässt. Auf dem Plan den ich geschickt bekommen habe, ist das auch gut mit den Farb-Klecksen auf den Grundstücken zu sehen (Ich habe die Auflösung bewusst so schlecht gewählt. Es geht hier rein um die Erklärung mit den Farbklecksen):
Und damit man eine gewisse Redundanz hat, bekommt man wohl nicht nur einen Abzweig aus dem Leerrohrverband, sondern auch wieder die Rückführung in den Leerrohrverband. Auf diesem Weg ließe sich ggf. bei einem Leerrohrschaden (z.B. durch einen Bagger, das Leerrohrbündel von der anderen Seite anfahren um die Schadstelle zu umgehen. Das ist wohl der Grund für die zwei Speedpipes die im Fall der Telekom gelegt werden.
Dadurch ergibt sich, dass die Leerrohre sowohl für AON als auch für PON genutzt werden können, da hier die Splittertechnik einfach weiter nach vorne in der Infrastruktur rutscht.
Wikipedia hat hierzu folgendes Bild:
Das Bild ist leider etwas verwirrend aufgebaut. Aber man muss sich nur auf die grauen Kästchen konzentrieren. Links ist qaus das „große Internet, in der Mitte sind die „Netzwerkverteiler“ die auf die einzelnen Haushalte verteilen und rechts haben wir die einzelnen Haushalte.
Im oberen Bild-Abschnitt haben wir AON. Hier gibt es den grauen Kasten in der Mitte. Das ist ein strombetriebener Netzwerkverteiler. D.h. da stecken all die Glasfaser-Kabel drin und das Gerät übernimmt die Verteilung der Daten an die einzelnen Teilnehmer.
Im unteren Bild-Abschnitt gibt es auch einen grauen, bzw, zwei graue Kästchen. Hier wird nicht elektrisch mit einem Gerät das Signal auf die einzelnen Teilnehmer aufgesplittet, sondern mit einem passiven, optischen Verfahren.
Ob man jetzt AON oder PON nimmt hat technische und finanzielle Gründe. Aber langer Rede kurzer Sinn: Das ganze Signal-Splitting geschieht schon vor dem Hausanschluss, schon vor den Leerrohren, in den Verteilstationen. D.h. von Verteilstation zum Haushalt ist in beiden Fällen, ein eigenes Leerrohr.
Ob die BBV nun wie im meiner Skizze dargestellt nur das einzelne Rohr einmal zum Haus hin abzweigt, oder ob auch die Rückführung zum Leerrohrverbund mit gelegt wird (zumindest auf das Grundstück) weiß ich nicht. Fakt ist: Jeder bekommt ein Leerohr aus dem Leerrohrverbund ins Haus gelegt.
[UPDATE 20.12.2021]
Rufnummer von Hr. Reddmann entfernt, Nachfolger nicht nicht bekannt.
Lieber Autor,
zumindest in Epfenbach setzt die BBV auf ein GPON-Netz. Das kann man ganz einfach an den Endgeräten (ONTs) ablesen. Bei mir ist ein Fibertwist G2110 verbaut worden. Das ist ein Endgerät für die GPON-Variante. Bei AON wäre es ein Fibertwist P2110, ist es aber nicht. (https://genexis.de/produkt/fibertwist/downloads)
GPON hat den Vorteil, dass man mit relativ wenig Aufwand auf ein XGPON-Netzwerk (mit Geschwindigkeiten > 20GBit) überbauen kann. Die meisten Glasfaser-Provider setzen (wie auch die Telekom) auf ein GPON-Netz. Lediglich die Deutsche Glasfaser (DF) setzt meines Wissens auf AON.
Die eigens erstellte PON-Zeichnung ist für meinen Geschmack auch nicht ganz richtig. Sie sollte der AON-Zeichnung entsprechen. Vom (passiven) Verteiler/Splitter bekommt jedes Haus eine eigene Faser. Die Zuführung zum Verteiler/Splitter vom zentralen Breitband-Konnektor erfolgt mit einer Faser, die alle Internet-Datenströme aller 32 (bzw. 64) Kunden enthält. Diese sind alle verschlüsselt und können nur vom jeweiligen ONT entschlüsselt werden. Der Rest wird „verworfen“. Sprich: Der Splitter im Verteilerkasten splittet diese eine Faser in 32 gleiche Informationen auf, die gleichzeitig an alle 32 Kunden verschickt werden, nur eben 32x unterschiedlich verschlüsselt. Und nur der eigene ONT kann eben das „richtige“ Signal herausfiltern. Da braucht es keine Rückführung o.ä.
Bei der GPON-Variante können (theoretisch) bis zu 2,5 GBit pro Anschluss realisiert werden, ohne dass eine zweite Faser zum Verteiler/Splitter verbaut werden muss. Damit ist mit aktuellen Tarifen (max 1 GBit) noch genügend Luft, um jedem der 32 Kunden, die über diese eine Faser laufen, einen 1 GBit-Leitung Tarif zu verkaufen. Erst mit höheren Geschwindigkeiten müsste ein Überbau stattfinden.
Hallo Dirk,
Dass BBV „angeblich“ AON verwendet habe ich mir nicht selbst ausgedacht. Das wurde mir u.a. auch durch die Firma ABICOS, die die Anschlüsse im Haus herstellt, so mitgeteilt. Hier kam wie gesagt die Aussage, dass man sich nicht vorstellen könne, dass BBV auf einmal von AON weggeht und PON verwendet. Begründet wurde dies u.a. auch mit dem etwaigen Serviceaufwand seitens PON.
Bzgl. der Zeichnung: Ich stimme dir zu. Technisch braucht es keine Rückführung. Fakt ist aber: Die betroffenen Grundstücke um die es hier geht, haben zwei Speedpipes. Und die bisher logischste Erklärung ist die Rückführung, wie in der Zeichnung im betreffenden Artikel dargestellt. Gerne darfst du eine alternative Erklärung der Rückführung darstellen. Aber Achtung: Die Zeichnung beschreibt nicht die BBV Leitung, sondern die der Telekom die in diesem Neubaugebiet herstellt wurde.
Zur theoretischen Geschwindigkeit bei GPON etc: Laut BBV selbst bekommt jeder Anschluss zwischen 8 und 12 Fasern. Wenn die 2,5Gbit bei GPON korrekt sind, wäre das Potential im Haus etwa bei 20-30Gbit. „Überbauen“ muss man da theoretisch nichts. Man braucht nur eine technische Lösung wie man im GPON Fall das alles wieder zu „einem“ Anschluss zusammenführt, ohne 8-12 ONTs hinzustellen 😉
Hallo achristian,
bzgl. PON/AON: Die Rückführung des 2. Röhrchens in den Verband ist unabhängig von AON/PON. Die Telekom hat das am Anfang aus irgendwelchen Gründen so gebaut, aber halt nur die eine Richtung zum Verteiler genutzt. Die andere Richtung endet ja am Ende vom Verband, was in der Regel komplett ungünstig liegt. Aber seit einiger Zeit baut das eigentlich keiner mehr so, außer man will Restbestände abbauen 😉
Ob BBV immer volle 8 (ungewöhnliche Anzahl) oder 12 Fasern bis zum Verteiler durchspleißt würd ich auch erstmal bezweifeln. Normal macht man das von der Wohnungs-/Kundenanzahl abhängig.
Ein PON wird normalerweise auch weit vor dem Haus auf die einzelnen Kunden/Häuser aufgesplittet, je nach Netzkonzept. Dementsprechend ist es nicht unüblich, das sich 32 Einfamilienhäuser die 2,5 GBit/s im Download teilen.
Disclaimer: Ich bin kein Kunde oder Mitarbeiter der BBV und haben auch noch nie für die gearbeitet. Arbeite aber als Gf-Monteur auch im FTTH-Bereich und habe mit PONs zu tun.