Bei meinem vergangenen Emailkontakt mit BBV bekam ich auf die Frage, wann es denn nun endlich bei uns mit dem Ausbau los geht und wie es um die Fertigstellung steht die Aussage, wenn alles glatt läuft ist das Netz Ende 2020 fertig, wenn es weniger glatt läuft eher im 1. Quartal 2021.
Da man für so ein Vorhaben mit so kurzem Zeitfenster dann doch mal einen Spatenstich ankündigen sollte, habe ich bei BBV erneut kritisch hinterfragt wie das den gehen soll?
Rund 900 Anschlüsse (ich hab mal ein wenig aufgerundet) binnen 5-8 Monaten komplett ausbauen… Das wären bei einem 10h Arbeitstag und einer 5 Tage Arbeitswoche nur rund 2 Stunden für einen einzelnen Anschluss. Absolut unrealistisch wenn man jetzt noch keinen definitiven Plan hat wann es los geht.
Zudem habe ich von Bürgern aus Meckesheim die Info bekommen, dass das Leerrohr wohl schon in der Straße und stellenweise auf den Grundstück liegt, aber sich seit einem Jahr nichts mehr getan hat. Hier ist man – gelinde gesagt – sauer auf die BBV und deren Kommunikationsverhalten.
Die Antwort von BBV fiel nun erneut ernüchternd aus. Zum einen versicherte man mir, dass man am Ausbau zu 100% fest hält. Alleine schon aus betriebswirtschaftlichen gründen wäre man nicht nur am Ausbau, sondern insbesondere auch für den Infrastrukturinvestor an einer möglichst zeitnahen Aktivierung der Anschlüsse der Kunden interessiert. Der Infrastrukturpartner investiert in den Ausbau. Und dieser benötigt die Beiträge der Kunden zur refinanzierung der eigenfinanzierten Netze.
Aktuell gäbe es wohl zwei Faktoren die BBV selbst nicht beeinflussen kann:
- Der Erwerb der vorhandenen Infrastruktur in den Kommunen zwischen dem Investor und dem Eigner. Hier gibt es nach wie vor Diskussionen und Gespräche.
- Offenbar haben einige Kommunen den Wunsch Mitverlegenaßnahmen durchzuführen, wohl primär in Abstimmung mit der Syna GmbH, einer Netztochter der Süwag Energie AG. Man möchte seitens der Kommunen das mehrfache Öffnen der Straßen und Bürgersteige vermeiden und alles in einem Durchgang erledigen.
Meine Anmerkungen hierzu:
Zu 1): Ich mutmaße hier geht es um die Netze/Leerrohre der Zweckverbandes fibernet-rn, welchem sich unsere Gemeinde ebenfalls angeschlossen bzw. hier mit einem Ausbau des Backbones durch unseren Ort entsprechend beteiligt hat. Diese Gespräche sind wohl etwas komplizierter als man sich es vorstellen kann. Denn solche Gespräche gibt es meines Wissens schon mindestens seit Ende 2019. Hier hilft nur abwarten und Tee trinken. Seitens BBV würde ich mir hier mehr Transparenz und Aufklärung Wünschen. Denn als Kunde ohne dieses Detailwissen kommt man sich schon etwas verschaukelt vor.
Zu 2): Meines Wissens ist die Syna bzw. Süwag in unseren Ortsteilen nicht tätig. Hier ist die EnBW zuständig. Ich kann also nur mutmaßen, dass es in anderen Kommunen (Richtung Meckesheim???) hier zur Verzögerungen kommt die sich bis hin zu uns in der „Warteschlange“ auswirken.
Zuletzt heißt es in der Email, dass der Spatenstich für uns Q1/2021 geplant ist. Wenn man hier vom Worst-Case „Ende März 2021“ ausgeht, klingt das nach einer möglichen Fertigstellung des Netzes für unsere drei Orte irgendwann Ende Q3/Q4 2021. BBV ist aber bemüht weitere Tiefbaukapazitäten zu organisieren um Zeit aufzuholen. Gespräche mit Tiefbauern laufen wohl schon.
Alles in allem: Nachvollziehbare Punkte. Nur muss BBV hier noch mehr die Hausaufgaben hinsichtlich Aufklärung machen. Ich unterstelle meinen Lesern durchaus die Kompetenz die Dinge hier nachzuvollziehen. Und wenn es meinen Lesern hilft, dann könnte auch die BBV etwas aktiver werde und von sich aus in einem regelmäßigen Update (alle 4-8 Wochen??) den aktuellen Stand der Dinge kund tun. Das würde die Gemüter auf beiden Seiten sicher etwas beruhigen.